Aufarbeitung aus psychologischer Sicht

Um die Geschehnisse der Jahre 2020 bis 2023 und ihre Auswirkungen aufzuarbeiten bedarf es einer umfassenden und aufrichtigen Auseinandersetzung. Diese erfordert einen differenzierten Blick, der die Bandbreite der Maßnahmen, Einschränkungen etc. mit all seinen bisher bekannten und voraussichtlichen Konsequenzen berücksichtigt. Und es bedarf Mut, die vielfältigen negativen Auswirkungen anzuerkennen, vor allem dann, wenn dies bedeutet, rückblickend eingestehen zu müssen, dass die Maßnahmen nicht angemessen und für viele mit erheblichen Leid verbunden waren (und nach wie vor sind).
Die Voraussetzung für eine gelingende Aufarbeitung ist die Anerkennung des Leids, das Menschen in den letzten drei Jahren auf unterschiedliche Weise erlitten haben. Diese Anerkennung und Würdigung sind für jeden einzelnen Betroffenen ebenso wie für uns als Gesellschaft notwendig, um sowohl das Leid und die Traumatisierungen verarbeiten zu können als auch die erlittene Spaltung zu überwinden und wieder einem Miteinander und Zusammenhalt zu finden.
Eine gelingende Aufarbeitung setzt die Auseinandersetzung mit einer Reihe von Aspekten der letzten Jahre voraus. So gilt es zum einen das Schüren von Angst und Schuldgefühlen zu beleuchten, mit der die Verantwortlichen vorgegangen sind und die – soweit wir heute wissen – bewusst eingesetzt wurden. Angst und Schuldgefühle haben bei vielen Menschen zu weitreichenden psychischen Folgen geführt.
Zum anderen den Missbrauch des Begriffs Solidarität, der gezielt verwendet wurde, um die Maßnahmen und die Impfung durchzusetzen und jene, die diese kritisch hinterfragten zu diffamieren und auszugrenzen.
Die Folgen dieses Vorgehens sowie der Maßnahmen zeigen sich mittlerweile in einer markanten Zunahme an Angststörungen und Depressionen sowie Suiziden bzw. Suizidversuchen.
So gilt es u. a. gezielt anzuerkennen und zu thematisieren, dass:
  • Kinder und Jugendliche Angst entwickelten, ihre Großeltern anzustecken und sich schuldig fühlten, wenn diese an Covid erkrankten oder in Zusammenhang mit Covid gestorben sind.
  • Die Lockdowns bei Kindern und Jugendlichen zur erheblichen Beeinträchtigung ihrer psychischen und sozialen Entwicklung führte.
  • Pflegebedürftige Menschen in Pflegehäusern alleine gelassen und isoliert waren, oftmals keine ausreichende Pflege erhalten haben und in ihrer Selbstbestimmung verletzt wurden.
  • Menschen aufgrund der restriktiven Besuchsregelungen ihre schwerkranken oder sterbenden Angehörigen nicht mehr sehen und sich von ihnen nicht verabschieden durften.
Insbesondere gilt es die Diffamierung, Entwertung und Ausgrenzung von Menschen, die sich nicht impfen ließen, zu thematisieren. Diese habe bei den vielen Betroffenen weitreichende existenzielle, soziale, familiäre und psychische Folgen gehabt. So konnten z. B. junge Menschen nicht ihr Studium fortsetzen. Andere verloren ihren Arbeitsplatz. Und einige nahmen sich das Leben.
Schließlich gilt es anzuerkennen, dass zunehmend mehr Menschen an gesundheitlichen Folgen der Corona-Impfung leiden. Viele werden nicht ernst genommen und erhalten kaum Hilfe und Unterstützung. Der Verrat, den die Betroffenen erleben, indem sie mit Angst und dem Verweis auf die Solidarität zu einer Impfung bewogen wurden und nun mit den Auswirkungen alleingelassen werden, bedeutet zusätzliche Folgen, die derzeit noch gar nicht abzuschätzen sind.
All diese Aspekte bedürfen einer aufrichtigen eingehenden Auseinandersetzung, die in einem breiten öffentlichen Diskurs stattfindet, dem sich vor allem die Verantwortlichen und Medien stellen. Sie bedarf aber auch der Bereitstellung von Angeboten, die die Betroffenen bei der Verarbeitung des Erlebten unterstützen.

Offener Brief der Psycholog*innen

Wir, die unterzeichnenden Psycholog*innen, Klinischen Psycholog*innen, Gesundheitspsycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Berater*innen wenden uns mit diesem Fragenkatalog an die ffentlichkeit. Die Fragen sind als Denkansto für alle Menschen gedacht.

Fragen zu unserer Demokratie und unserem Zusammenleben:

  • Sind die angewandten Corona-Maßnahmen und die dadurch verursachten Kollateralschäden verhältnismäßig?
  • Findet aktuell ein ausgewogener und breiter wissenschaftlicher Diskurs statt oder werden eher ausgewählte Expert*innen gehört?
  • Warum werden sich kritisch äußernde Expert*innen diffamiert, zensiert und gekündigt?
  • Wollen wir wirklich, dass gesunde Menschen, wenn sie nicht geimpft sind, von Politik und Medien zum Sündenbock erklärt werden?
  • Wollen wir, dass uns die Politik Regeln vorgibt, wer Freiheits- und Grundrechte (vermeintlich und zeitlich begrenzt) zurückbekommt?
  • Wollen wir zulassen, dass eine bestimmte Bevölkerungsgruppe diskriminiert und öffentlich ausgegrenzt wird?
  • Wollen wir uns vorgeben lassen, was wir wann wo mit wem wie tun dürfen? (Stichwort: sich ständig ändernde Maßnahmen)

Fragen zu unseren Kindern und Jugendlichen:

  • Wollen wir, dass unsere Kinder mit der Angst und Überzeugung aufwachsen, dass von anderen Menschen von vornherein eine potentielle Gefahr ausgeht?
  • Wollen wir, dass unsere Kinder glauben, sie würden ihre Großeltern gefährden, ja sogar deren Tod verursachen können?
  • Wollen wir zulassen, dass gesunden Kindern und Jugendlichen sportliche Aktivität und gemeinsames Singen in Kursen und Vereinen verwehrt bleiben?
  • Ist es richtig, dass Schüler*innen vor die Klasse treten müssen, um sich zu rechtfertigen, warum sie selbst oder ihre Angehörigen nicht geimpft werden möchten?
  • Ist es richtig, dass einzelne – mehrmals pro Woche getestete -Schüler*innen in der Klasse weit abseits der anderen Schüler*innen sitzen müssen, obwohl sie gesund, aber nicht geimpft sind?
  • Aktuell dürfen sich Jugendliche ab 14 Jahren ohne Zustimmung der Eltern impfen lassen (Anm.: an Wahlen dürfen sie nicht teilnehmen mit diesem Alter). Kann ein 14- jähriger Jugendlicher tatsächlich so eine weitreichende Entscheidung treffen und eine adäquate Risiko-Nutzen-Abwägung durchführen?

 Fragen zur unserer Gesundheit und zu unserem Datenschutz:

  • Wollen wir unsere Gesundheit "beweisen" müssen?
  • Wollen wir auch in Zukunft eine FFP2 Maske tragen, wenn wir gesund sind?
  • Wollen wir wirklich unsere privaten und persönlichen Gesundheitsdaten an jedem Eingang fremden Menschen vorweisen müssen?
  • Wollen wir möglicherweise 2-3x im Jahr impfen gehen, um die Gültigkeit des „grünen Passes“ zu erhalten?
  • Wollen wir das tun, unabhängig davon, ob Antikörper vorhanden sind bzw. wie hoch unsere Antikörper noch sind?
  • Wollen wir auf den Tag genau von der Regierung vorgegeben haben, wie lange diese "grüne Pass" gültig ist?
  • Wollen wir eine Zukunft, in der ein Impfstatus darüber entscheidet, was wir dürfe und was nicht?
  • Ist es angemessen, Menschen die Würde zu nehmen, indem wir ihnen auf unbestimmte Zeit den Besuch beim Frisör und Bekleidungsgeschäft verwehren?
  • Ist es richtig, gesunden Menschen zu verwehren, mit ihren Kindern Eislaufen, ins Kino oder Schwimmen zu gehen, nur weil sie entschieden haben, sich nicht impfen zu lassen?

Fragen zu unserem Umgang mit älteren und sterbenden Menschen:

  • Ist es verhältnismäßig und richtig, dass alte und/oder kranke Menschen in den Spitälern entsprechend jeweils gültiger Verordnungen nur eingeschränkt Besuch bekommen dürfen?
  • Ist es wünschenswert, dass Sterbende keine Möglichkeit haben, sich von ihren Angehörigen in Würde zu verabschieden?
  • Ist es richtig, dem Pflegepersonal zu danken und gleichzeitig eine Impfpflicht vorzuschreiben?
  • Ist es sinnvoll, Millionen an Euro für Impfwerbung und ständige Tests an gesunden, symptomlosen Menschen auszugeben, anstatt mit diesem Geld den Pflegebereich adäquat zu entlohnen und in die Ausbildung von zukünftigem Personal zu investieren?

 Allgemeine Fragen zu unserer Situation:

  • Warum wurde von Anfang an das Hauptaugenmerk offenbar ausschließlich auf die Impfung gerichtet und sie als einziger Weg aus der Pandemie dargestellt, während Medikamente, insbesondere zur Frühbehandlung weit weniger im Fokus standen?
  • Ist es so, dass wir bei einer bestimmten Impfquote oder mit der Einhaltung der Maßnahmen irgendwann die uns versprochene Freiheit wieder bekommen?
  • Wie kommt es, dass es nun keine Impfquote mehr zu erreichen gilt?
  • Wollen wir es hinnehmen, dass gesunde Menschen plötzlich Straftätern gleichgesetzt werden, nur, weil sie sich gegen eine Impfung entschieden haben? (Stichwort: Sprachgebrauch aus dem Strafrecht, z.B. „Weihnachtsamnestie“, „tätige Reue zeigen“)
  • Glauben wir, dass es nur „die Anderen“ treffen kann? Kann es nicht eher sein, dass jeder von uns von geimpft/genesen wieder zu ungeimpft „degradiert“ werden kann?
  • Können wir uns auf das, was Politiker*innen uns versprechen, verlassen?
  • Wie kam es von „wir müssen unsere vulnerablen Risikogruppen schützen“ zu „wir müssen alle - sogar schon Kinder ab 5 Jahren - impfen“?
  • Was ist passiert, dass die Gesundheit vom höchsten Gut zu einem Ausschlussgrund aus der Gesellschaft geworden ist?
  • Was macht es mit uns als Gesellschaft, wenn uns Kunst/Kultur/Kulinarik verwehrt bleiben? (Stichwort Lockdown und Lockdown für Ungeimpfte)
  • Ist es eine Analyse wert, wie schnell eine Gesellschaft „die eine richtige Wahrheit“ verinnerlicht hat? 

Wir unterstützen eine Zukunft, …

... wo jede*r willkommen ist und wir als Gesellschaft niemanden aufgrund seiner*ihrer Hautfarbe, Religion, Herkunft oder Gesundheitsstatus ausgrenzen.

… wo Menschen keine Angst voreinander haben, sondern einander mit Vertrauen und Respekt begegnen.

... wo jede*r frei über seinen*ihren Körper entscheiden kann.

... wo die Liebe und das Vertrauen vorherrschen und nicht die Angst.

… wo wir einander ohne Maske ins Gesicht schauen und uns wieder in den Arm nehmen können.

... wo unsere Kinder und die Lehrer*innen auch im Schulunterricht einander ins ganze Gesicht schauen können.

... wo wir uns wieder gegenseitig zulächeln.

... in der Gesundheit nicht bewiesen werden muss, wenn sie gegeben ist.

… wo wir in Eigenverantwortung unser Immunsystem pflegen und Vertrauen zu ihm haben.

... wo Ärzt*innen nach bestem Wissen und Gewissen Patient*innen individuell beraten und in gegenseitigem Einverständnis behandeln können.


Unterzeichnet von: Sie sind Psycholog*in, Psychotherapeut*in, Berater*in und möchten diesen Brief unterzeichnen? Dann schicken Sie ein Mail an:

offenerbriefpsychologie@gmx.at 


Bitte schreiben Sie Name, Berufsbezeichnung und Bundesland dazu. Es haben bereits 125 Kolleg*innen unterzeichnet. Derzeit werden die Unterschriften nicht veröffentlicht.